Meine ersten eigenen Bilder habe ich als Kind mit einer aufklappbaren AGFA 6x7 oder 6x9 meiner Mutter gemacht (leider fiel sie irgendwann dem damaligen Fortschrittswahn zum Opfer). Mein Vater besaß eine KODAK RETINA, mit der auf unserer Jugoslawienreise 1956 Kodakchromedias entstanden, die ich heute noch habe. Diese Kamera ist weg, aber um 1965 kam eine ZEISS-IKON Contaflex mit austauschbarem Rückteil (!}, die ich noch habe und die auch funktioniert.
Die LEICAFLEX SL war ein Geschenk zum Staatsexamen 1974 (der Sucher eine Vollmattscheibe, darin nur der Kreis des Spotbelichtungsmessers und der Nachführzeiger, sonst nichts! Traumhaft, der Fotograf sieht das Sucherbild und nichts lenkt ab). Verschiedene Modelle folgten bis jetzt zur R7 und R9. Im Lauf vieler Jahre haben meine Frau und ich vertonte Diaschauen über manche unserer Reisen erstellt, zuletzt mit vier Projektoren auf drei Leinwänden.
Im Jahr 1991 kaufte ich eine Rolleiflex 6008 (6 x 6: Diarahmen teuer, Filme teuer, Projektoren noch teurer). Eine 6008 AF kam 2003 hinzu, seit kurzem gehört mir auch eine Hy 6, Selbst wenn es vielleicht mühselig ist: die Qualität eines Sechs-mal-sechs-Dias, projiziert auf eine Leinwand von drei mal drei Metern ist immer noch unerreicht.
Die Panoramafotografie, so wie ich sie betreibe, ist eine Herausforderung eigener Art. Die Bilder entstehen mit einer TOMIYAMA SEISAKUSHO, die ich gebraucht erworben habe. Sie ermöglicht auf geniale Weise den Formatwechsel von 6x17 auf 6 x 24 Zentimeter.
Das Rodenstock Grandagon 6,8/90 erlaubt das Format 6x17, das Schneider Kreuznach Super Angulon 8/120 geht für beide Formate. Der riesige Bildkreisdurchmesser beider Objektive erfordert immer ein Grauverlauf-Centerfilter, um den Helligkeitsabfall zu den Rändern zu kompensieren. Im Nahbereich legt man eine Mattscheibe ein, stellt unter dem schwarzen Tuch mit Lupe das kopfstehende Bild scharf, und legt dann den Film ein. Allerdings sollte man nicht vergessen, nach dem Fokussieren den Verschluss zuzumachen (!). Die Blende schließe ich zumeist auf Werte von 32 oder 45, die Belichtungszeit liegt dann je nach Helligkeit zwischen 1/4 sec. bis über 10 sec. Filmmaterial:Lange Zeit habe ich KODAK verwendet, das gibt es nicht mehr. Ich verwende jetzt FUJI Velvia (RVP 100)
Die Kamera wiegt ungefähr zweieinhalb Kilo, der gesamte Koffer neun Kilo, Schon vor einiger Zeit habe ich mir eine Kindertrage zur Kraxe umgebaut, und trage das Ganze damit recht bequem.
Warum ich das mache: Angefangen bei der Suche geeigneter Motive, über das archaische Einstellen bis zum Anschauen eines gelungenen Bildes macht das ungemein Freude und bringt ein Gefühl der Zufriedenheit mit sich.
Photo-Klassik: Ich habe diesen Namen gewählt, weil für mich das Bewahren der klassischen Technik und auf ihr zu beharren wichtig ist. Diafilm (auch schwarz-weiß), manuelle Belichtung, ein Stativ {bei Kleinbild oft mit Winkelsucher), um ein Motiv zu "ordnen"; oft ein Drahtauslöser. Für mich hat sich zu früher nichts geändert, ich muß nicht sofort ein Ergebnis sehen, um zu wissen, daß es ein gelungenes Bild wird.
Es gibt Anwendungen und Situationen, bei denen eine Digitalkamera Vorteile bietet. So ist es besser, eine kleine, leichte Kamera dabei zu haben, als keine. Worin die Digitale Technik überlegen ist:
In der Nacht und bei Innenaufnahmen ohne Blitz. Meine eigenen Digitalbilder sind als solche bezeichnet. Die meisten der digital aufgenommenen Fotos sind als solche gekennzeichnet.